Asylunterkunft Busdepot – Winterthur

Die Stadt Winterthur betreibt bis zur Neuüberbauung des Grundstücks im alten Busdepot an der Tösstalstrasse eine temporäre Notunterkunft für Asylsuchende. Nach der Umnutzung der Kirche Rosenberg im Januar 2016 ist das Busdepot die zweite Asylunterkunft, die wir in kürzester Zeit für die Stadt Winterthur planten und aufbauten.

Das für die Kirche Rosenberg entwickelte Konzept wurde auch im Busdepot umgesetzt. In der Werkstatthalle und in der Mittelhalle des alten Busdepots wurden ebenerdig 40 Wohnboxen für insgesamt  200 Personen aufgestellt. Beide Hallen werden mittig durch eine raumhohe Brandschutzwand getrennt. Jede Halle verfügt neben den Wohnbereichen über vielfältige Aufenthaltsbereiche.

In der schmalen Zwischenhalle wurden die WC- und Dusch-Container aufgestellt. Einige, an die Halle angrenzende, ehemalige Werkstatt- und Büroräume, sowie einige Büros im 1.OG des Verwaltungsgebäudes wurden zu Aufenthaltsräumen und Schulzimmern umfunktioniert.

Auf dem Vorplatz nördlich und südlich der Hallen sind die Küchen  aufgestellt. Deren Vordach bildet einen geschützten Bereich im Freien und einen gedeckten Zugang zur Halle.

Damit die Flüchtlinge etwas Privatsphäre haben, wurden wie in der Kirche Rosenberg, kleine Häuschen aufgebaut. Diese wurden vom Architekten-Kollektiv und der Zimmerei handholzwerk entwickelt und als Bausatz vorgefertigt. Der Zivilschutz Winterthur hat die Häuschen in einem Einsatz in sechs Tagen aufgebaut.

Ziel war es, mit einfachsten Mitteln und billigsten Materialien ein Optimum an Wohnqualität zu bieten. Jedes Häuschen verfügt über eine kleine Fassade mit Fenster und Türe. Die Konstruktion ist aussenliegend und gibt dem Häuschen eine Struktur und Massstäblichkeit. Die Verkleidung ist Innen angebracht und weiss gestrichen ist. So entsteht ein Zimmer, das trotz tiefsten Kosten etwas Behaglichkeit bietet und sich von der „Holzkisten-Atmosphäre“ vergleichbarer Modelle unterscheidet.

Info

Projektnummer: 16-03
Baujahr:
 Planungsstart März 2016 / Bezug Juni 2016
Bauherrschaft: Stadt Winterthur, Departement Soziales, Soziale Dienste vertreten durch Departement Bau, AfS
Ausführung:
Schutz&Intervention, Winterthur
Zehnder Holzbau, Winterthur
Condecta, Winterthur
Stadtwerk Winterthur, Winterthur
E3 HLK AG, Winterthur
Carl Steiners Erben, Winterthur
Harder Schreinerei, Winterthur
Hans Stutz, Baugeschäft, Winterthur
Brandschutzwände, Lerch AG, Winterthur
Arbeitsintegration Winterthur, Winterthur
Bilder: Christian Schwager, Winterthur


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