Gesamtsanierung Friedhof Wetzikon – Studienauftrag

Das ursprüngliche Friedhofskonzept von Rittmeyer + Furrer beeindruckt durch seine Klarheit und starke Geometrie und Ordnung. Die Mittelfigur zieht eine Achse vom inszenierten Eingang, über einen mit Bäumen gefassten Vorbereich, welcher als Übergang zwischen der Welt der Lebenden und Toten gelesen werden kann, ins geometrische Zentrum des Friedhofs auf. Diese Mittelachse wird durch die topographische und inszenierte Gestaltung der Gesamtanlage weiter verstärkt.
Die Eingangssituation und der Übergang zwischen der Stadt der Lebenden und Toten ist heute mit den 60er-Jahre-Bauten und der Parkierung vor dem Hauptzugang kaum mehr lesbar. Mit der vorgesehenen Volumenkontur und dem Rückbau der bestehenden Aufbahrungshalle und dem Ökonomiegebäude wird diese Übergangszone zu einem pietätsvollen Ankommen geklärt, die Mittelpartie gestärkt und nach der ursprünglichen Idee Rittmeyers als „Pufferzone“ neu interpretiert. Mit der Neusetzung der Abdankungshalle wird ein Zentrum im Übergang von den beiden Welten und der neuen Lichtung geschaffen, welches die Mittelpartie in seiner Funktion stärkt. Auf Seite des inszenierten Eingangsplatzes die Stadt der Lebenden und von der Abdankungshalle und dem Abdankungsplatz den Blick zur Totenstadt.

Entwicklungskonzept Freiraum

Die geometrische, historische Friedhofsanlage wird langfristig auf ihre ursprüngliche Konzeption zurückgeführt. Abgehende Bäume werden innerhalb des originalen Friedhofbereichs nicht mehr ersetzt. Die Anlage erhält so wieder ihre Grosszügigkeit in der Flächigkeit. Den Gegensatz zu der aufkommenden Leere in der ursprünglichen Anlage bilden die baumbestandenen Rahmenflächen mit unterschiedlichen Qualitäten.

Entwicklungskonzept Gebäude

Mit dem Bau einer neuen, stimmungsvollen Abdankungshalle und zugehörigem Empfangsort aus massiven Betonkörpern wird räumlich ein neues Zentrum der Friedhofsanlage geschaffen. Das filigrane Dach mit allseitig umlaufendem Laubengang umfasst neben der Abdankungshalle und dem gedeckten Empfangsort unterschiedliche Zugangs- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie pietätsvolle Besammlungsorte. Betreten wird die Abdankungshalle friedhofseitig, wo sich das Dach zu einem grosszügigen, geschützten Vorbereich ausdehnt. Auf dem mit Pappeln akzentuierten Platz vor dem Gebäude können Abdankungen auch unter freiem Himmel gehalten werden.

Info

Projektnummer: 19-02
Studienauftrag:
 2019
Auftraggeber: Stadt Wetzikon
Landschaftsarchitekt: Graber Allemann, Altendorf
Bauingenieur: Oberli Ingenieurbüro, Winterthur
HLS-Ingenieur: Lunitec, Winterthur
Visualisierung: nightnurse images, Zürich


up