Schulhaus Gutschick, Winterthur - Sanierung
Instandsetzung einer nachkriegszeitlichen Schulanlage
Die 1967 fertig gestellte Schulanlage Gutschick mit Kindergarten und zwei Turnhallen wurde vom Winterthurer Architekten Ulrich J. Baumgartner in enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Willi Neukom konzipiert. Einzelne gestaffelte Bauten gliedern sich um einen höher gelegenen Pausenhof. Umschlossen wird die Anlage durch eine sorgfältig gestaltete Hügellandschaft mit heimischen Föhren und gewundenen Zugangswegen.
Die plastische Formensprache der rohen Betonfassade zusammen mit den dunklen Holzmetallfenstern und vorgelagerten Holzlamellen ergeben eine reduzierte Materialität und Farbigkeit der Anlage. Unsere Aufgabe ist eine Aussenhüllensanierung der gesamten Anlage und die Bereinigung von zahlreichen Bauauflagen.
Energetische Sanierung der Fenster & Dächer
Die Fenster und Teile der Dächer müssen aus energetischen und bautechnischen Gründen ersetzt werden. Aufgrund der architektonisch hochwertigen und prägnanten Fassadengestaltung ist es uns ein Anliegen, die Interventionen so zurückhaltend wie nur möglich auszuführen. Die Fenstereinteilung wird vom Bestand übernommen und die fehlenden Absturzsicherung unscheinbar integriert. Die neue PV-Anlage ist aufgrund deren Einsicht vom Dachrand deutlich zurückversetzt.
Betonsanierung Fassade & statische Ertüchtigungen
Die Betonfassade weist zahlreiche Abplatzungen auf und muss hydrophobiert werden. Zusammen mit der Denkmalpflege und Spezialisten wird ein Sanierungskonzept gewählt, welches den Beton in seiner rohen Materialität nicht beeinträchtigt. Die gesamte Schulhausanlage wurde auf ihre Erdbebensicherheit geprüft. Statische Mängel wie mangelnde Durchstanzbewehrung werden ertüchtigt.
Behindertengerechtigkeit & Kunst am Bau
Die gesamte Schulanlage ist nicht behindertengerecht erschlossen und es fehlen IV-WCs. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und der Behindertenkonferenz wurde ein Konzept ausgearbeitet, welches die Auflagen verhältnismässig umsetzen. Das Schulhaus ist geprägt von zahlreichen Kunstwerken aus der Entstehungszeit, die wir im Zuge der Sanierung fachgerecht instandstellen.
Info
Projektnummer: 21-02
Planung: 2021-22
Ausführung: 2023
Bauherrschaft: Stadt Winterthur
vertreten durch: Departement Bau / Abteilung Bau
Bauingenieur: Oberli Ingenieurbüro AG, Winterthur
Erdbeben: Studer Engineering GmbH, Zürich
E-Ingenieur: Edelmann Ing.büro AG, Thalheim a.d.Thur
HLS-Ingenieur: Planelement GmbH, Winterthur
Landschaftsarchitektur: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Bauphysik: Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich
Bilder: Michael Haug, Winterthur