Das Altstadthaus an der Neustadtgasse 20 ist im Inventar schutzwürdiger Bauten der Stadt Winterthur als Objekte von kommunaler Bedeutung aufgeführt. Die von der Kernstadt durch den «oberen Graben» getrennte Neustadt hat sich baulich und ökonomisch unterschiedlich entwickelt. So lassen historische Dokumente darauf schliessen, dass in der Neustadtgasse einst Ökonomiegebäude mit dazugehörenden an die Gasse stossenden Pflanzplätzen vorherrschten. Das wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erstelle Gebäude erfuhr bereits verschiedentlich Eingriffe sowohl im Aussen- als auch im Innenbereich. So zeugten während des Umbaus immer wieder Fragmente aus vergangenen Zeiten vom Wandel der Bautechnik und den Bedürfnissen der damaligen Zeit. 

Das vor dem Umbau lediglich mit kleinen Öfen beheizte Gebäude erfuhr eine Totalsanierung. Um die bestehende Gebäudestruktur als Zeitzeuge möglichst belassen zu können, wurde der Wohnteil ab Obergeschoss als eine Wohneinheit konzipiert. Um den Haustechnikaufwand zu minimieren, wurden alle notwendigen Nasszellen (es können bis zu 5 Mietparteien eine Wohngemeinschaft bilden) auf einem Geschoss als «Raumbatterie» zusammengefasst. Dies schonte die bestehende Bausubstanz und die Struktur der mit nur knapp 2.00 Meter Raumhöhe niedrigen Geschosse. 

Im Erdgeschoss wurde die im 20. Jahrhundert eingebaute Doppelgarage in eine Gewerbefläche umfunktioniert. Im Sinne des ehemaligen Ökonomiebetriebs an der Neustadtgasse wurde viel Wert auf den kleinen Hof gelegt. In ein paar Jahren wird dort ein schattenspendender Baum die Bewohner und Gewerbetreibenden willkommen heissen.